Schick den Schweinehund nach draußen, da wo er hingehört…
So endet das Video, mit dem sich der Lecker Personal Trainer Birger Jensen auf seiner Website vorstellt. Kürzlich war er zu einem Austausch mit Lecks Bürgermeister Andreas Deidert ins Rathaus eingeladen. Nun habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, ihn einmal in seinem Trainingsraum zu besuchen und mehr über seine Geschichte und seinen Werdegang vom Bürokaufmann zum Personal Trainer zu erfahren.
Der gebürtige Lecker Birger Jensen kommt beruflich ursprünglich aus dem kaufmännischen Bereich. Ausgleich fand Birger schon Anfang der 90er Jahre im Karatesport. Dadurch wurde auch sein Interesse an der japanischen Kultur und einem achtsamen und bewussten Lebensstil geweckt. Bis Dezember 2018 hat er beim MTV Leck die Karate-Sparte geleitet und Jugendliche und Erwachsene trainiert.
Karate ist für mich nicht einfach nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung.
Zum Muskelaufbau, gegen beharrliche Rückenschmerzen und auch, um sein Körper- und Selbstwertgefühl zu steigern, besuchte er 2007 zum ersten Mal ein Fitnessstudio. Schnell merkte er, dass „Poser“ und muskelbepackte „Schränke“ nicht sein Fall sind und trainierte ab da zuhause. Die Trainingsgeräte und Gewichte ersetzte er dabei durch sein eigenes Körpergewicht.
Der Vorteil: man kann sich nicht überfordern. Seine Skoliose besserte sich, seine Rückenschmerzen waren weg, er bekam die Depressionen, die ihn schon länger begleiteten, in Griff. Zu seinem persönlichen Fitnessprogramm gehören neben Krafttraining auch Entspannung und Meditation, bewusste Bewegung ohne Belastung und Achtsamkeitsübungen.
Der Wunsch, Personal Trainer zu werden, ist zum ersten Mal 2008 oder 2009 erwacht. Aber es sollte noch einige Jahre dauern, bis Birger Jensen diesen Wunsch in die Tat umsetzte.
Seit 2010 lebt Birger Jensen wieder in Leck. 2017 hat er begonnen, seinen neuen Weg einzuschlagen. Neben seiner Berufstätigkeit absolvierte er die Ausbildung bei der DFLV (Deutsche Fitnesslehrer Vereinigung e.V.) zum Fitness- und Personal Trainer. Mitte 2018 kündigte er, nach einer betrieblichen Umstrukturierung, seinen Job und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Ein großer Schritt, von einem Moment zum anderen sämtliche Sicherheiten zu verlieren und ein Unternehmen, das es hier so noch nicht gab, aufzubauen. Mit einem Anfangskapital, das seine Mutter beisteuerte und Existenzgründungszuschüssen gelang der Start. Es gab auch einige Klienten, aber als der staatliche Zuschuss wegblieb, überlegte er mehr als einmal, sein kleines Unternehmen wieder zu schließen. Doch plötzlich gab es Anfragen – viele seiner Klienten sind übrigens Ü60.
Hier beginnt deine Energie!
Birger Jensen steht 364 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag bereit, seine Klienten dabei zu unterstützen, ihre Ziele und Wünsche zu mehr Lebensqualität durch gesundheitsorientierte Bewegung zu erreichen. Diese Unterstützung bietet er in seinem Trainingsraum am Osterholz, aber auch mobil am Arbeitsplatz seiner Klienten, bei ihnen zuhause oder draußen in der freien Natur!
Anfang 2020 hat sich sein Unternehmen so weit gefestigt, dass er davon einigermaßen leben kann. Mittlerweile stehen neben der Körperarbeit, Karatedô, Meditation und Meridianregulation auch SKT (System-kinesiologisches Taping) nach Alexander von Hausen, Entspannungsmassagen und Acro-Yoga Lunar auf dem Programm.
Und dann kam Corona!
Nach dem kompletten Lockdown im Frühjahr 2020 ist Birger Jensen dankbar, dass er jetzt im November wenigstens noch eingeschränkt praktizieren darf. Das 1-zu-1-Fitnesstraining ist mit Hygienekonzept sowohl drinnen als auch draußen machbar. Besonders der neue Rundwanderweg Leck hat es ihm angetan – diesen (er nennt ihn liebevoll seine „Hausrunde“) läuft er mehrmals die Woche, am liebsten barfuß. Birger schwärmt von den verschiedenen Untergründen, die Asphalt, Waldboden, Grant oder Matsch bieten und ihn damit als einen Weg zu mehr Bewusstsein und Achtsamkeit auszeichnen.
Ich verlasse nachdenklich und beeindruckt den Trainingsraum Am Osterholz und wünsche Birger Jensen Glück für das, was er sich mit der Verwirklichung seines Traumes vorgenommen hat. Zwei Sätze nehme ich mit:
„Man sollte sich nur an sich selbst messen“ und „Man sieht nicht das, was man erreicht – man fühlt es!“ Ich bin überzeugt, dass schon einige Menschen dank seiner einfühlsamen Art fühlen dürfen, was sie erreicht haben.